Auf den Boden in unserem Kleingarten haben als Gärtner einen großen Einfluss. Wir wissen, wie wichtig er nicht nur für unsere Gemüsebeete ist und dass Bodenlebewesen unsere Freunde und Helfer sind. Das sehen viele Menschen so, die sich an einer EU-Petition zum Schutz des Bodens beteiligen.
In der landwirtschaftlichen Industrie ist Profit das Ziel und der Boden eine notwendige Komponente, die mit Pflanzenschutzmitteln und Gülle überschüttet und mit Dünger künstlich funktionsfähig gehalten wird. Lebendiger Boden ist was anderes. Der rücksichtslosen Zerstörung Einhalt zu gebieten, wird nun schon seit 45 Jahren versucht:
1972 hatte der Europarat in der Europäische Bodencharta Prinzipien für den Schutz des Bodens vor Bodengefährdungen formuliert.
2002 hatte die EU noch als Ziel den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Förderung der nachhaltigen Bodennutzung und legte dazu ein Aktionsprogramm auf. Das stieß bei der Agrarlobby auf erheblichen Widerstand, wie man sich leicht vorstellen kann. Aber das Europäische Parlament und der Ausschuss der Regionen haben dem Entwurf der Bodenrahmenrichtlinie jeweils mehrheitlich zugestimmt.
Seit 2008 hängt das Verfahren nun beim Europarat, blockiert von Deutschland und einigen anderen Staaten. [Daten siehe Wikipedia]
People4Soil (Menschen für Boden) wollen diese Bodenrahmenrichtlinie nun endlich durchsetzen. Der Boden ist ein Grundrecht des Menschen, denn darauf wächst unsere Nahrung und nicht nur der Gewinn der Agrarindustrie. Deshalb startet diese Initiative unterstützt von namhaften Umweltschutzverbänden und dem Bio-Magazin Schrot und Korn eine EU-Petition, die man auf der Webseite unterschreiben kann. Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen teilnehmen, damit wir morgen noch essen können – oder versorgt ihr euch ernsthaft komplett aus euren Gärten?
Tipp: Beim Unterschreiben erst die Datenschutzerklärung lesen, sonst sind schnell mal die eingegebenen Daten futsch.
Update: Die Aktion ist vorbei. Hier das Ergebnis. Es haben leider nicht genügend Menschen teilgenommen. In Italien hätte es gereicht, in anderen Ländern nicht. Trotzdem eine gute Kampagne, die uns die Bedeutung des Bodens nocheinmal klar gemacht hat.