Die Zauneidechse steht auf der Liste der streng geschützten Arten, obwohl sie relativ weit verbreitet ist. Damit steigt aber auch die Chance, dass man eine Familie dieser Gattung auch im eigenen naturnahen Garten antreffen kann. Um das zu fördern, ist es sinnvoll einiges über diese Tiere zu wissen.
Habitate der Zauneidechsen
Wie möchten die Tiere wohnen? Der Name Zauneidechse lässt schliessen, dass sie gerne an Zäunen wohnt. Hier ist der Aufwuchs meist gemischt, sodass sie leicht Verstecke finden. Dann brauchen sie aber auch noch ein besonntes Stück Holz oder Stein, wo sie sich morgens erstmal aufwärmen können. Heckensäume und Natursteinmauern kommen bei ihnen gut an. Zauneidechsen sind recht standort treu, wenn es ihnen im Garten gefällt. Sonnenplatz und Versteck müssen in unmittelbarer Nähe sein, damit sich die Tiere schnell vor ihren Feinden in Sicherheit bringen können.
Nahrungskette
Insekten, Spinnen und Käfern stehen auf dem Speiseplan, aber Eidechsen mögen aber auch Schnecken und Würmer. Das liest die Kleingärtner*in doch gerne, oder?
Aber sie müssen sich vor Rotkehlchen und Käfern hüten und auch für Schlingnatter, Mäusebussard, Turmfalke und Krähen sind sie Beute. Dann können sie mit etwas Glück entkommen, wenn sie nur am Schwanz gepackt werden. Den können sie abwerfen und flüchten, aber dadurch verlieren sie einiges an Wendigkeit. Leider liegt im Schwanzteil auch ein Großteil ihrer Fettvorräte für den Winter.
Paarung und Vermehrung
Zur Paarungszeit Ende April / Anfang Mai sind sie verliebt und deshalb auch manchmal leichtsinnig, was bedeutet, dass sie die Deckung verlassen und wir sie besser beobachten können. In der Schwangerschaft verbringen die Weibchen gerne die Zeit in der Sonne, was die Entwicklung der Eier fördert. An heißen Tagen gerne auch im Halbschatten.
Die Eiablagen erfolgen meist Ende Mai. Für die 4-15 Eier gräbt das Weibchen eine Grube in offenem, sonnigem und vegetationsarmem Gelände. Ein solcher Platz sollte nicht allzuweit entfernt sein, eine Zauneidechse ist ja sehr ortsfest. Also sollten man einen trockenen Platz (5% Bodenfeuchte) im offenen und lockeren Boden innerhalb des eigenen Garten anbieten. Eine gewisse Feuchtigkeit brauchen die Eier schon, in der Wüste würde es nichts werden. Mitte/Ende Juli erscheinen dann die ersten Schlüpflinge. Eine 2. Eiablage kann auch noch Ende Juli erfolgen, die Schlüpfling kommen dann ca 6 Wochen später. Die Plätze zur Eiablage werden gerne von mehreren Weibchen und auch in mehreren Jahren benutzt.
Winterschlaf
Den Winter verbringen die Zauneidechsen in selbstgegrabenen Höhlen, nehmen aber auch die Höhlen anderer Tiere an. Die meisten von uns haben noch Wühlmausgänge, die sie sicher lieber von den Echsen besiedelt sehen würden. Männchen suchen das Winterquartier schon ab August auf, Weibchen etwas später und die Schlüpflinge sind ab Oktober so gut angefüttert, dass es bis zum nächsten März reicht.