Heckenpflanzen
Heckenpflanzen

Hecken pflanzen

Es gibt soo viele Sträucher in allen Größen mit Blüten in allen Farben, man kann sich kaum entscheiden. Im naturnahen Garten ist nun der dekorative Charakter der Pflanzen sekundär, wird aber billigend in Kauf genommen. Wir kümmern uns ja auch um die Bedürfnisse der Fauna, insbesondere der Vögel und Insekten. Gefüllte Blüten sind schonmal nichts, davon ist noch kein Insekt satt geworden. Zum Glück gibt es ja genügend Gehölze mit offen Blüten, man muß nur darauf achten.

Vogelschutzhecken dienen den Vögeln zum sicheren Nestbau, denn viele der Gehölze sind stachelbewährt. Das ist schön für die Vögel, aber problematich bei schmalen Hecken an engen Wegen. Aber zum Glück haben wir ja auch gelegentlich Platz genug und möchten diesen sinnvoll nutzen. Viele Sträuche biete Beeren für Herbst und Winter, die sind dekorativ und nützlich zugleich. Allerdings auch nicht alle. Ich mag die Knallbeeren, aber mögen die Vögel sie auch? Ehrlich gesagt weiss ich es nicht.

Welche Gehölze sollte man im naturnahen Garten und speziell in der naturnahen Kolonie denn für die Hecke auswählen? Wir können und wollen uns gerade an dieser Stelle gar nicht so abschotten und ich habe mal nach Pflanzen gesucht, die nicht so hoch werden und / oder sich gut schneiden lassen. Vom profanen Linguster mal abgesehen, der ist nicht schlecht, aber die Früchte kommen den Vögeln nur zu Gute, wenn die Hecke 2m hoch werden darf. Mit dem Hartriegel ist es ähnlich. Hat erstmal der Gemeinschaftsdienst mit dem Heckenschnitt zugeschlagen, bleibt kaum eine Frucht mehr am Strauch.

In unserer Koloniehecke erlauben wir an einigen Stellen den besonders gut fruchttragenen Vogelnährgehölzen auch mal ein ungebremstes Wachstum, wie unsere Zierapfel. Damit bleibt der Garten noch einsehbar ist und es hält die Vögel bei Gesundheit und Laune. Feuerdorn ist auf dem Beitragsbild etwas höher gewachsen, aber der ist auch gut schnittverträglich. Berberitze und Heckenrose wachsen in einander, was wir sehr reizvoll finden. Eigentlich ist es einer der typischen Fehler beim Pflanzen: ach die sind ja noch so klein und brauchen nicht viel Platz. Ein paar Jahre später sieht das dann ganz anders aus.

Niedrig wachsende Wildrosen blühen natürlich üppig und erfreuen dann nochmal mit ihren Hagebutten. Hier sind Essig-, Apfel-, Kartoffel-, Zimt- und Bibernell-Rosen die eher niedrig wachsenden Exemplare. Viele andere Wildrosen machen schnell Rute von mehreren Metern Länge und hängen dann im Weg, aber wir wollen ja niemanden verletzten! Die niedrigen Rosen gehen allerding gerne in die Breite, was bei engen Wegen dann auch schnell zum Problem werden kann. In dem Fall kann man auch ganz auf Hecken verzichten und die Zäune lieber mit rankenden Pflanzen bedecken lassen.

Wertvolle Sträucher für die Hecke

Name
Höhe in mBlütenfarbeBlüte
LichtWasserBemerkung
FruchtBotanischer Name
Gewöhnlicher Schneeball1,5 - 6weiß5 - 8
SO-HS-
Schnittverträglich
Beeren
Viburnum opulus
Schlehe1 - 3weiß3 - 4SOPrunus spinosa
SalweideSO-HSnährstoffreich
Alpenjohannisbeere1-2grüngelb4-5HS-VS-Vogelnahrung
Bienenfreundlich
rote BeerenRibes alpinum
Apfel-Rose1 - 2rosarot(5-) 6 - 7 SO-HStrockenduftetHagebuttenRosa villosa
Gemeine Felsenbirne 1 - 3weiß4 - 5 SO-HStrockenmagerer BodenBeerenAmelanchier ovalis
Gemeine Berberitze2 - 3gelb5 - 6 SO-HStrockenmagerer BodenBeerenBerberis vulgaris
Hundsrose1 - 3hellrosa6 - 7 - frischhumoser Boden
duftet
HagebuttenRosa canina
Ohr-Weide1 - 3gelb3 - 4 SO-HSfeuchtSalix aurita
Roter Holunder 2 - 4gelb-grün4 - 5 SO-HSfrischnährstoffreichBeeren
Sambucus racemosa
Besenginster1 - 3 gelb5 - 6 SOmittel - feuchtSarothamnus scoparius

 

Das ist natürlich nur eine Auswahl sinnvoller Anpflanzungen. Theoretisch kann man auch Buchsbaum nehmen, aber zuviel davon lockt den Buchsbaumzünzler an und wird schnell eintönig. Im allgemeinen wirkt eine Mischung verschiedener Büsche eher natürlich und bunter ist es allemal. Wachholder ist auch ein Vogelschutzgehölz aber leider auch ein Wirt für den Birnengitterrost. Man sieht den Schadpilz schnell im Wachholder, er macht leuchtend gelbe Nester – und dann nichts wie raus damit. Also auch nichts für den Kleingarten. Haselnuss ist auch ein ökologisch wertvoller Strauch, leider wird er schnell groß. Dafür ist er gut schnittverträglich und man erhält schöne gerade Stangen, die man im Garten ja immer gut gebrauchen kann. Schwarzer Holunder ist der Favourit bei Vögeln: 42 Arten ernähren sich gerne von den Beeren!

 

No Gos in der Hecke

  • Frosythie (da geht kein Insekt dran)
  • Kirschlorbeer (kompostiert fast so schlecht wie Plastik)

Das sind erstmal nur 2 Pflanzen, vor denen ich gerne eindringlich warnen möchte!  Ökologisch sind sie so wertvoll wie ein Gartenstuhl – also gar nicht. Leider sind sie weit verbreitet und ich habe selbst Forsythien, die ich als Anfänger mal geschenkt bekommen habe. Man kann ja nicht alles wissen, aber vieles lernen. Und wenn ihr neue Pflanzen kauft, fragt doch nach: „Ist das bienenfreundlich?“ „Ist es ein Vogelschutzgehölz?“

 

Jahreszeiten

Der September ist eine gute Zeit zum Pflanzen von Gehölzen. Es ist nicht mehr so heiß und gelegentlich hilft sogar etwas Regen beim Eingewöhnen der Neuen. Im Frühjahr geht es auch noch.

Apropos Jahreszeit: Stark schneiden darf man Hecken nur vom Oktober bis Februar. Ein Rückschnitt des Neuaustriebes ist immer möglich, wenn die Hecke nicht von brütenden Vögeln gerade genutzt wird. Viele Büsche kann man im Spätwinter auch „auf Stock“ setzen, das heißt radikal auf Kniehöhe absägen. Dazu sollte man dann direkt zu den einzelnen Arten nachlesen, ob das gut geht.

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Betti

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